Montag, 2. April 2012

Erste Fortschritte, aber der Weg wird noch lang

Guten Abend Allerseits,

also vorne weg etwas sehr Positives: Ich bin immer noch zu Hause :-)

Die Narbe hat bis jetzt sehr gut gehalten, schon einmal duschen mit Duschpflaster überstanden und auch einen kleineren Sturz. Im Bad hat mein Bein einfach mal nachgegeben, so dass ich zu Boden ging. War aber halb so wild, wichtig ist immer, dass ich mein Bein beim Laufen genug durchstrecke, da es mir ja noch an Muskulatur und funktionsfähigen Nerven fehlt.
Dies beides wieder zu bekommen wird auch nicht so einfach werden und Zeit & Geduld (die ich nie habe :-P) in Anspruch nehmen. Katha und ich haben die Tage wieder viel trainiert und ich bin ja auch zu Hause deutlich mehr in Bewegung als im Krankenhaus!
Wir sehen schon die Defizite, die die OP hinterlassen hat, aber im Großen und Ganzen macht das Bein Fortschritte. Ich kann es schon deutlich mehr bewegen, als letzte Woche!

Mit den Schmerzen sieht es so lala aus...
Morgens ist es leider oft nicht so dolle, aufgrund der vielen Knubbel. Meistens nehme ich dann schon beim ersten Aufwachen eine Tablette, da die Wirkung ja auch ein bisschen braucht. Habe zwei Schmerzmittel zur Verfügung. Eines hat eine Langzeitwirkung, also der Spiegel bleibt länger konstant im Blut und das andere ist dann noch dafür gedacht, falls ich mit der Langzeitwirkung mal nicht ganz hinkomme. Es wirkt schneller, fällt aber in der Konzentration auch wieder früher ab.
Muss ich mich noch etwas hineinfinden in die richtige Dosierung, Schmerzen sind halt auch nicht immer gleich.

Heute hat die Kraft aber schon für einen kleineren Spaziergang mit Prothese zur Eisdiele um die Ecke gereicht ;-) Für einen Moment habe ich mal meine Ernährung aus Versehen vergessen und mir mit Katha ein schön großes Spaghettieis gegönnt :-) Denke das habe ich mir auch mal verdient, ansonsten bin ich weiterhin konsequent und versuche wieder ein bisschen an Gewicht zuzulegen, denn durch die Woche Krankenhaus sind wieder ratz fatz ein paar Kilo verloren gegangen...wie immer...

Insgesamt fällt es mir aber doch noch schwer mit der geringeren Mobilität umzugehen und mich darauf einzustellen, dass es ein langer Weg zur alten Stärke sein wird. Ich hoffe, dass wir jetzt in den 2 Wochen bis Dallas, was auf jeden Fall stattfinden wird, schon etwas erreichen werden, aber Wunderdinge darf man bei Nervenverletzungen leider nicht erwarten. Naja, Hauptsache das Ding ist raus aus dem Spinalkanal.
Wir überlegen auch schon einen Faltrollstuhl mit nach Dallas zu nehmen, wenn wir doch mal viel unterwegs sein sollten, ich will ja auch alles mitmachen können.

Die Bestrahlung läuft weiterhin und wir werden wahrscheinlich demnächst auch noch die Knubbel unter der Kopfhaut in Angriff nehmen, da die nicht immer weiter wachsen sollten und mein Tumor ja ganz gut auf Bestrahlung reagiert. Chemo ist ja wahrscheinlich erst nach Dallas ein Thema. Am Donnerstag habe ich nochmal einen Termin in der Neuro-Ambulanz, da werden dann hoffentlich die Fäden und Klammern aus dem Rücken gezogen, so dass wir dann auch Narbenmobilisation machen können. Wäre sehr wichtig, damit die Narbe nicht irgendwann noch rumzickt.

Zum Schluss wollten wir uns noch für die ganzen lieben Kommentare und Daumendrücker in der letzten Zeit bedanken!!! Es tut immer gut, positive Resonanz  und Zuspruch auf die Einträge zu erfahren und durch mein Internetfähiges Handy, habe ich es auch immer direkt lesen können :-)
Katha ist übrigens auch seit Samstagnacht wieder aus Holland zurück und hat sich sehr darüber gefreut, dass ihr ebenfalls für Sie die Daumen gedrückt habt. Es hat auf jeden Fall geholfen ;-)

Also denn, bis die Tage!

Basti & Katha

8 Kommentare:

  1. Guten Morgen wünsche ich - trotz Schmerzen...
    Aus dem letzten Eintrag spricht der Kampfgeist eines echten Sportsmanns! Der sich bei aller Disziplin auch mal was gönnt. Respekt! Dass es schwerfällt, mit der jetzt geringeren Mobilität umzugehen, kann ich gut verstehen. Sich beweglich zu fühlen, lässt einen sich ja auch frei fühlen. Manchmal kann es helfen, wenn etwas eingeschränkt ist, nicht funktioniert, nicht ganz so viel Aufmerksamkeit darauf zu richten, sondern sich immer mal wieder bewusst zu machen, was denn nicht eingeschränkt ist und gut funktioniert. Also: Wenn das Bein gerade noch Zeit zur Regeneration braucht, was können z.B. die Arme weiterhin alles? Ich wünsche dir auf jeden Fall weiter Fortschritte. Schönen Gruß, auch an Katharina, Sirko

    AntwortenLöschen
  2. Whow, einfach klasse, du lässt dich echt nicht unterkriegen, Baddy. Respekt!!!

    Bei deiner Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit wirst du bis zu eurer Reise sicher noch gute Fortschritte machen.

    Erkundigt euch doch ggf. mal, ob ihr in USA bei Bedarf einen Rollstuhl ausleihen könntet, damit ihr euch nicht damit abschleppen müsst. Die Amis sind doch eigentlich ziemlich fortschrittlich in dem Bereich - vielleicht klappt es.

    Ansonsten wünsche ich euch jetzt schon mal schöne sonnige Ostertage! Ich glaube es ist ok, wenn du deine Diät zugunsten ein paar leckerer Ostereier auch noch mal wieder vergisst... so ganz zufällig.. :-)))

    Liebe Grüße euch beiden!

    Heike

    AntwortenLöschen
  3. Lieber Basti,
    wenn du von Deiner alten Stärke schreibst werde ich nachdenklich. Das du körperlich nicht mehr die Kraft entwickeln wirst, wie du sie vor zwei Jahren hattest, ja klar. Aber was du für eine neue Stärke entwickelt hast ist beachtlich.
    Ich versuche dir hin und wieder zu antworten, damit du ein Feedback in Deinem Blog bekommst und nicht das Gefühl hast, in einem leeren Raum zu schreiben. Aber an den Seitenaufrufen kann man sich denken wie viele Menschen deine Zeilen lesen und denen du Kraft gibst, indem du so offen mit Deiner Krankheit umgehst. Du bist unglaublich stark geworden und dazu gratuluiere ich dir herzlich.
    Weißt du Basti, ich spreche immer wieder auch Menschen, die Scheu haben, mit deinen Eltern zu sprechen. Ich bin auch nicht regelmäßig im Kontakt mit ihnen, aber das ist bloß der normale Alltagsstreß oder die Bequemlichkeit. Aber wenn ich sie jetzt treffen würde, hätte ich keine Hemmungen sie auf Dich anzusprechen. Mich schockt es nicht, was sie erzählen würden. Denn ich bin durch Deinen Blog bestens informiert und kann mich in vieles was bei los ist hinein versetzen. Ich weiß nicht, ob Dir klar ist, wie wervoll das ist.
    Vielen Dank dafür und viel Spaß beim Eisessen
    Deine Iris

    AntwortenLöschen
  4. Schön, dass Du immer noch zuhause bist. Ich glaube, den Faltrollstuhl mitzunehmen, wenn Ihr fliegt, ist schon allein eine gedankliche Entlastung; wenn also die Möglichkeit besteht, solltet Ihr das sicher tun. Dann wisst Ihr, es kann "nichts passieren", weil Ihr mobil seid.

    Weiterhin gute Erholung und liebe Grüße

    Finja

    AntwortenLöschen
  5. Hallo Basti
    Ich sehe hier in der Reha wirklich viele Krebspatienten, aber mir ist noch keiner mit Deiner Stärke begegnet. Du gibst die Kraft sogar noch weiter. Ich ziehe den Hut vor Dir.
    Alles alles Liebe
    Heike

    AntwortenLöschen
  6. Hallo Basti!
    ich verfolge Deinen Blog seit einiger Zeit.
    Ich möchte Euch nur sagen, dass ich euch so derbe Stark finde. Das tut mir gut und wir können alle von euch lernen.

    Gruß und alles Beste. Du rockst.
    Sebastian

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank! Ich versuche weiterhin alles zu geben, aber momentan ist das natürlich nicht immer einfach. Vor allem, wenn man von den Schmerzmitteln auch so abgeschlagen ist...

      Löschen
  7. Hallo Basti,
    wie schön, dass du zu Hause bist. Wir denken viel an Dich und Euch und drücken die Daumen für Dallas. Liebe Grüße auch an Ingrid und Wolli :)
    Herzliche Grüße von
    Hilde, Helm, Daria und Kolja

    AntwortenLöschen