Freitag, 4. Oktober 2013

Das aufklärende MRT...

Guten Abend :-)

Wir ihr ja alle mittlerweile mitbekommen habt, klagt Basti nun schon seit zwei Wochen über eine Gangunsicherheit, so dass der Rollstuhl wieder ausgepackt werden musste. Die verschiedensten Ursachen wurden vermutet, von niedrigen Blutwerten und niedrigen Elektrolyten, bis hin zu störenden Metastasen im linken Bein. Die daraufhin stattfindende Chemotherapie, die Bluttransfusionen und das Achten auf natriumreiche Ernährung hat zwar insofern auch etwas gebracht, dass sich Basti fitter fühlt, aber das Gehen an Unterarmgehstützen ist dadurch nicht wieder möglich geworden.
Eher gegenteilig wurde es in den letzten Tagen noch schlechter, so dass Basti einzelne Muskeln im Bein kaum noch ansteuern konnte. Dazu passend hat er auch zunehmend über Missempfindungen geklagt und als Krönung hatte er gestern Abend dann auch noch Probleme mit dem Wasserlassen, was alles wieder für eine Einengung des Spinalkanals der Wirbelsäule gesprochen hat.
Diese Symptomatik haben wir uns dann nicht noch länger angeschaut und sind daher direkt heute morgen in die Kinderklinik gefahren. Wir haben uns fest vorgenommen gehabt, dass wir noch heute ein MRT verlangen werden. Dies war dann zum Glück auch kein Problem, da wir schon auf dem Flur die Chefärztin getroffen haben. Nachdem wir ihr die Problematik und unseren Verdacht geschildert haben, hat sie nicht groß gezögert und sofort ein MRT organisiert.
Danach ging dann auch alles recht schnell. Basti wurde noch ausführlich untersucht, und dann ging es auch schon ab in die Radiologie zum MRT. Der arme Basti musste dann 1,5 Stunden in der "Röhre" liegen und war danach richtig fertig, denn in so einem Gerät ist es sehr warm, laut und ungemütlich ist. Da es aber keine Alternative gab und wir auch endlich Klartext wissen wollten, blieb Basti leider keine andere Wahl.
Die Auswertung des MRTs hat dann leider nicht so gute Nachrichten ergeben. Und Zwar konnte man zwei faustgroße Metastasen ausfindig machen, die für Bastis Beschwerden Schuld sein können. Zum Einen handelt es sich da um eine Metastase im Becken, die dort die Nervenwurzeln abdrücken könnte, und zum Anderen liegt ein Knubbel auf Höhe der Brustwirbelsäule, der auch die Nerven irritieren könnte. Man ist sich noch nicht ganz sicher, welcher der beiden Herde hauptverantwortlich ist, aber Fakt ist, dass beide Metastasen keine gute Lage haben und bei weiterem Wachstum noch größere Auswirkungen haben können.
Man möchte diesen Zustand natürlich nicht so lassen, so dass man nun nach Bekämpfungsmöglichkeiten sucht.
Eine Operation kommt definitiv nicht in Frage, denn dafür sind es zu viele Metastasen, man wüsste also gar nicht, wo man überhaupt anfangen sollte zu operieren. Außerdem sind Operationen an der Wirbelsäule mit sehr vielen Risiken verbunden, welche im schlimmsten Falle zum Querschnittssyndrom führen können.
Daher muss nun der Plan B her, der mal wieder "Bestrahlung" heißt. Dies ist zumindest der Plan der Onkologen. Sicher entscheiden und die Verantwortung darüber hat aber letztendlich nur der Strahlentherapeut, und dieser wird daher am Montag befragt. Bei einer Zustimmung seinerseits würde es dann auch schon direkt am Montag mit der Bestrahlung losgehen, idealerweise beider Knubbel. Wir hoffen jetzt natürlich sehr, dass die Bestrahlung stattfinden wird, denn bisher war es ja zumindest immer so, dass durch die Bestrahlung ein Rückgang der Tumore zu sehen war, und auch an den Stellen, die schon mal vor 1-2 Jahren bestrahlt wurden, ist nichts mehr wieder größer geworden. Und gerade am Rücken würde ja auch erst einmal ein minimaler Rückgang schon positive Auswirkungen haben, da der Druck auf die Nerven dadurch kleiner würde. Also drückt uns die Daumen, dass der Chefarzt der Strahlentherapie das "Okay" gibt =)
Die momentane Situation ist natürlich nicht sehr schön, gerade wo Basti ja eigentlich immer ein sportlicher Typ war ;-) Die Amputation war daher schon krass, aber dass jetzt sogar das Gehen an Stützen nicht mehr funktioniert, ist natürliche eine Umstellung.
Zusätzlich hat heute die Blasenstörung noch zugenommen. Und zwar ist das so, dass Basti zwar einen Harndrang verspürt, aber sobald er auf der Toilette ist, ist er nicht in der Lage dazu, den Urin auch abzuführen. Verwunderlich ist das insofern nicht, dass die Nervenwurzeln, die da unter Anderem eingeengt werden, auch in Verbindung mit dem Nerv stehen, der für die Blasenfunktion zuständig ist. Aus diesem Grunde hat der arme Basti dann zum guten Schluss heute auch noch einen Blasendauerkatheter bekommen. Eine positive Nachricht gab es dennoch heute, denn wir durften zu guter Letzt nach Hause gehen, da es keinen Grund gibt, Basti stationär in der Klinik zu halten. Am Montag werden wir dann also erfahren, ob eine erneute Bestrahlung stattfinden wird, und wenn ja, dann ist am Montag ja dann direkt schon Tag 1.

Wir versuchen dennoch das Wochenende zu genießen. Morgen ist erstmal volles Haus angesagt, denn es kommt Bastis Papa und noch drei Freunde von Basti zu Besuch, um die Konferenz der Fußballbundesliga zu schauen ;-)

Wir wünschen euch ein schönes Wochenende!

Viele Grüße, und wir melden uns bei Neuigkeiten!


7 Kommentare:

  1. Ich wünsche Dir von Herzen,dass Du auch diese Krise überstehst!

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  2. Lieber Basti, sei stark!

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  3. Lieber Basti, liebe Katha, viel Kraft!!!
    Betina

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  4. Ihr zwei werdet auch das noch schaffen! Bleibt stark! Alles, alles Gute!

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  5. Liebe Katha, lieber Basti,
    seit ich vor längerer Zeit Eure Doku auf der ARD gesehen habe, verfolge ich regelmäßig Euren Blog. Ihr verbreitet so viel Lebensfreude, Kraft und einen starken Zusammenhalt - das beeindruckt mich sehr. Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute.

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  6. Liebe Katha, lieber Basti,

    Das hättet ihr ja am Wenigsten nötig gehabt! Ich drücke euch beide Daumen und wünsche euch die nötige Kraft, daß ihr es auch diesmal wieder schafft!!!

    Bei mir geht auch mal wieder ne Untersuchungsserie los....

    Kai-Hoger

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