Baddi's Blog: Insektenalarm :-)

Liebe Leser!

Nach einer Woche Pause melden wir uns zurück. Die Woche verlief an sich recht ruhig, denn ich war arbeiten, und Basti hat sich von der Chemotherapie erholt. In den ersten Tagen hat er sich etwas müde und schlapp gefühlt, aber ab Mitte der Woche ging es dann wieder aufwärts, so dass er sich am Wochenende wieder fitter gefühlt hat.

Am Donnerstag waren wir ja bei dem angekündigten Grillen in Bonn. Es war sehr lecker und dadurch, dass das Wetter auch mitgespielt hat, konnten wir den Abend draußen, bei Kerzenschein, ausklingen lassen J

Am Samstag war dann der große Fußballtag ;-) Basti hat sich jetzt nämlich den Fernsehsender „Sky“ für die Fußball-Bundesliga und Champions League bestellt, und das musste dann natürlich direkt mal getestet werden =) Basti war schon ganz aufgeregt, ob denn auch alles klappt mit dem Programmsuchlauf etc., aber als dann um 15:30 Uhr das Spiel von SV Werder Bremen gegen den FC Augsburg auf dem Bildschirm zu sehen war, war die Welt wieder ganz in Ordnung :-D

Abends haben wir dann noch Physio und vor Allem Manuelle Lymphdrainage gemacht, da Basti durch die Chemo wieder Wasser eingelagert hat.

Da das Wetter am Sonntag eher bescheiden war, konnten wir dieses Mal leider nicht in den Garten, aber haben eine wettergünstige Zeit dann doch für einen Spaziergang nutzen können. Wir sind durch die Felder gelaufen und unser Ziel war ein bestimmter Ort, wo meine Eltern erst vor Kurzem eine Bank errichtet haben. Als wir auf dieser Bank dann Platz genommen hatten, spürte ich ein Krabbeln in meinen Jackenärmel und griff also dort hin. Leider konnte ich erst zu spät sehen, dass sich eine Biene in meiner Jacke verkrochen hatte, und ich versuchte, sie von mir zu entfernen. Dies war aber schon zu spät, da sie sich wahrscheinlich eingeengt gefühlt hatte, und sie stach zu. Der Stich war äußerst schmerzhaft, vor Allem weil der Stachel ja noch, wie es für Bienenstiche üblich ist, in meinem Unterarm steckte. Da wir ja etwas weiter von zu Hause entfernt waren, hatte ich natürlich nicht direkt eine Zwiebel zur Hand, und Kühlen konnte ich ja auch nicht, so dass das Handgelenk schön angeschwollen und rot geworden ist. Die Zwiebel habe ich dann, sobald wir zu Hause waren, drauf gepackt, so dass gegen Abend eine Besserung festzustellen war. Leider sah das Ganze heute morgen wieder schlechter aus, und auch Bastis Ärztin meinte, dass die Reaktion doch stärker sei, als normal. Eine liebe Krankenschwester hat mir dann Fenistil Gel verabreicht, was ich dann erst einmal dick aufgetragen habe.

Ansonsten mussten wir in der Kinderklinik mal wieder oft und lange warten, aber was die Untersuchung und die Therapie an sich anbetrifft, gab es keine Komplikationen. Die Blutwerte sind zwar, wie zu erwarten, etwas abgefallen, aber sie waren dennoch gut genug, um das Gembcitabine zu geben.

Nächste Woche Montag ist dann Pause angesagt, dass heißt, wir müssen nicht hoch auf Station, sondern nur zur Routinekontrolle in die kinderonkologische Ambulanz.

Aber auch dieses Mal gab es wieder ein Highlight in der Kinderklinik. Es gab zwar keine neue Maske ;), aber dafür hatte sich eine Wespe, trotz Gitternetz am Fenster, im Behandlungszimmer verflogen. Es war auch keine gewöhnliche Wespe, sondern ein sehr anhängliches Tier, was man kaum abschütteln konnte. Dies war natürlich äußerst ungünstig, da Basti mit freiem Oberkörper dort lag und gerade den Port angestochen bekam. Die Wespe nahm darauf aber keinerlei Rücksicht und flog Basti ins Gesicht, krabbelte am Hals entlang und wollte sogar in sein Ohr klettern^^ Basti, der generell Wespen überhaupt nicht ausstehen kann, war in heller Aufregung, aber auch der Ärztin wurde es zu viel, als das Tier versucht hat, in ihren Ärmel zu klettern. Eine Famulantin und ich haben dann versucht, die Wespe nach draußen zu bringen, die ersten Male jedoch ohne Erfolg. Erst als die Wespe auf Bastis Unterarmgehstützen gelanded war, habe ich sie mit Hilfe dessen in die Natur entlassen können J Also Glück gehabt, denn ein weiterer Stich hätte nicht sein gemusst, meiner hat gestern gereicht!!! Außerdem, wenn Basti gestochen worden wäre, dann hätte es sehr wahrscheinlich keine Chemotherapie gegeben, da man die Auswirkungen zusammen mit dem Insektengift nicht kennt...

Eine weitere, etwas lustigere Aktion heute, war direkt auf der Station. Hier gibt es ja die verschiedensten Angebote für Kinder, von „Clowns“ über „Basteln“ bis hin zur „Musiktherapie“. Und gerade um die Musiktherapie ging es. Ab und An amüsieren Basti und ich uns schon mal über das Singen und Musizieren der Therapeuten mit den Kindern, aber eigentlich ist das ja sehr süß und auch eine gute Sache, die Kinder in ihrer Therapiezeit etwas abzulenken. Dies ist aber unserem Alter halt nicht mehr so richtig entsprechend. Jetzt war es heute so, dass ein Musiktherapeut zu uns gekommen ist und Basti gefragt hat, ob er nicht auch mal gerne musizieren wolle :D Daraufhin mussten wir schmunzeln, und Basti hat ihm erklärt, dass er schon sehr musikbegeistert sei, aber dass er nicht so das Interesse daran hätte, selber zu musizieren, da seine Musikalität nicht so ausgeprägt sei^^ Der Therapeut hat dann noch mehrere Versuche gemacht, in dem er mehrere mögliche Musikinstrumente aufgezählt hat, aber bei Basti war einfach nichts zu machen =)

Viele Grüße von Basti & Katha, und bis demnächst!